
Nach einer ruhigen Überfahrt von Helsinki nach Tallin, fanden wir an einer wunderschönen Küste ein ideales Plätzchen zum verweilen. Sandstrand, Dünen und wenig Menschen, hier wollten wir einige Tage bleiben. Doch gegen den Abend kamen immer mehr Leute auf den schönen Platz. Sie stellten Generatoren, Lautsprecher und Musikanlagen auf. Um unser Wohnmobil wurde ein regelrechtes Zeltdorf aufgebaut. Das gibt wohl eine Strandparty!!!!

Eigentlich freuten wir uns auf etwas Abwechslung. Gute Musik, flotte Jungs und heisse Mädchen. Nur wussten wir nicht wie die Esten saufen! In einer Hand eine Flasche Wodka, in der anderen irgendein Saft. Zuerst trinken sie einen kleinen Schluck Saft, danach wird mit einem kräftigen Schluck Wodka nachgespült. Also um acht Uhr ging die Party los und um neun waren alle so besoffen, dass sie nicht mehr stehen konnten.
Sicherheitsbeamte (Marke: russische gigababuschka), veni vidi vici, und es war Ruhe auf dem schönen Platz..

Schlaglöcher, Kies- und Schotterstrassen belgeiteten uns durch Estland, Lettland, Littauen, Polen und die Slowakei. Unsere Stossdämpfer und wir sind froh, dass wir nun im Land der feschen Dirndl, der flotten Burschen und des süssen Kaiserschmarrns angekommen sind.
Nun möchten wir von hier aus ganz speziell dem Michel S. zu seinem 19. Geburtstag gratulieren, wir wünschen ihm stets genügend Geld im Sack, gute Gesundheit und scharfe Bräute.
Auch freut es uns sehr zu hören, dass Zipfel alias Puma regelmässig unseren Blog liest.
Und nun kommt das grösste, endlich könnt Ihr den dritten und letzten Teil der wahren Geschichte vom Stausee in Spanien lesen. Viel Spass!!!
DIE WAHRE GESCHICHTE, Teil 3"Was? Fünfundzwanzig ausgeraubte, und drei Tote hier draussen?" Wir stellten uns schon vor, wie dunkle Gestalten in der immer näherkommenden Nacht unser Wohnmobil aufbrechen und uns massakrieren. "Warscheinlich wird es keiner von uns überleben".
Und prompt knallte etwas in dieser Nacht, mit enormer Gewalt an unser Fahrtzeug. Der Lärm riss uns beide aus dem Schlaf.
"Was war das?" fragte Adeline mich. Mein Herz raste und ich schaute sie mit weit aufgerissenen Augen an. "Keine Ahnung Liebes. Es ist besser wenn wir uns auf auf das Schlimmste gefasst machen!"
Nun sassen wir, angezogen und bereit für alles, an unserem Tisch. An schlafen war nicht mehr zu denken. Uns kamen die Worte des eigenartigen Mannes, der aus dem nichts aufgetaucht war wieder in den Sinn.Als ich dem komischen Typen zu verstehen gab, dass seine Schauergeschichte ein bisschen weit hergeholt ist, und wir sicher die einzigen Camper seit geraumer Zeit an diesem Stausee sind, sah er mich aus seinen kalten eisigen Augen an und meinte grinsend: "Camper reden doch gerne über solche Geschichten?"
Juan, so stellte er sich uns vor, richtete seinen Blick immer wieder auf die Whiskyflasche, die auf unserem Campingtisch stand. "Juan, wer nennt sich schon Juan! So heisst doch jeder zweite Spanier. Genau so dämlich wie wenn sich ein Spanier in Deutschland Hans nennen würde."
Ich schenkte einen kräftigen Schluck Whisky in ein Glas und streckte es Juan hin. Seine, von Gicht befallenen schmutzigen Finger griffen gierig zu und er schüttete den Inhalt in einem Zug den Rachen hinunter. "Ach," meinte er wieder mit demselben eigenartigen Grinsen, "ich war früher mal Alkoholiker und sollte eigentlich nichts mehr trinken." Im selben Moment, als der dies sagte, stand er auf; denn in der Zwischenzeit kauerte er vor uns auf dem Boden; bewegte sich auf uns zu, schnappte den Whisky und füllte sein Glas bis zum Rand voll. Adeline brachte den Whisky schon mal ins Wohnmobil in Sicherheit. Sie blieb auch gleich drinnen und fing an unser Grillfleisch zu marinieren. Juan beobachtete sie genau und man konnte sehen wie ihm das Wasser im Munde zusammenlief als er das köstliche rote Fleisch sah.
Mittlerweile holte ich unseren kleinen Grill hervor und machte Feuer darin. Juan setzte sich in seiner Kauerstellung immer näher an das Feuer, dass sein Gesicht nun von den flackernden Flammen in eine irrwitzige Fratze verwandelte und in seinem halboffenem Mund erstrahlten die übriggebliebenen Eckzähne in einem düsteren rot.
Es war an der Zeit, dem uneingeladenen Gast klar zu machen, dass wir jetzt gerne alleine sein wollten. "Hey Hans, äh Juan," sagte ich zu ihm, "wir möchten jetzt gerne alleine zu Abend essen, und es ist gut wenn Du wieder dahin gehst wo Du hergekommen bist."
Ohne ein Wort stand er auf, schenkte uns mit seinen eiskalten blauen Augen einen argwöhnischen bösen Blick und verschwand in der Dunkelheit.
Es war etwa drei Uhr als wir uns entschlossen, noch mal ins Bett zu gehen, es war ja die letzten eineinhalb Stunden still und ruhig ums Wohnmobil. So schliefen wir tief und fest, bis wir einigermassen ausgeruht um acht Uhr aus den Federn krochen. Adeline wollte als erstes unbedingt wissen, was den enormen Knall in der Nacht verursacht hat, und ich war natürlich auch neugierig zu erfahren was das war.
So umrundeten wir zusammen, natürlich mit den schlimmsten Erwartungen, das Wohnmobil. Vorne rechts an der Motorhaube fanden wir einige blutspritzer und oberhalb am Alkoven war auch alles voll mit Blut verschmiert. Vor unseren Füssen lag ein pelziges Tier in der grösse einer Katze. Wir glaubten es kaum, es war eine enorm grosse Fledermaus. Als wir sie mit Hilfe eines Stockes auf den Rücken drehten, schreckten wir zurück! Der Mund war weit aufgerissen, kleine Blutverschmierte Eckzähne ragten hervor und es wehte uns ein fauliger, modriger Gestank entgegen. Die kleinen blauen, eiskalten Augen blickten uns leblos an. Ende der Geschichte