Adeline jobbt im Service und Roland pflegt fremde Wohnmobile.


FORTSETZUNG DER WAHREN GESCHICHTE
Als die Gestalt nur noch zwei Meter von uns entfernt war, konnten wir seine Augen sehen. Kleine Schlitze in denen die blaugrünen Pupillen hämisch glitzerten, boshaft und verstohlen zogen sie uns in ihren Bann. Ein ungepflegter, struppiger Bart und Schnauz verdeckte fast den Rest seines runzligen Gesichts.
Was macht diese eigenartige Person, um diese Zeit hier draussen am Stausee? Das nächste Dorf liegt weit entfernt, sicher zwei bis drei Stunden Fussmarsch. Und so wie der sich bewegt, mit seinem abgemagerten und ausgemergelten Körper, hätte er sicherlich doppelt solange, dorthin zu kommen. Mit einem freundlichen "Olla" begrüssten wir den Fremden, wir sind ja in Spanien und da macht man das so! "Hallo" erwiderte der Fremde, "seid Ihr ganz allein hier draussen?" Adeline antowrtete mit einem klaren "Ja" und sah mich verwundert an, eine dämliche Frage, dachten wir.Es ist ja weit und breit niemand sonst zu sehen. "Habt ihr denn keine Angst an so einem abgelegenen Ort?" Seine Stimme klang plötzlich anders, bedrohlich und einschüchternd. Es lief uns kalt den Rücken runter. Der Wind blies einige Nebelfetzen über den See, direkt zu unserem Lagerplatz, eine gespenstische Stille machte sich breit.
Erst jetzt bemerkten wir, dass der Mann mit seiner verlotterten und schmutzigen Kleidung, perfekt Deutsch sprach. Mahnend hob er seinen rechten Zeigefinger, "dreiundzwanzig.......ja genau, dreiundzwanzig Camper" sagte er und machte eine kleine Pause, die er mit eiinem tiefen Seufzer unterbrach.
"Was ist mit denen?" fragte ich.
Er antwortete, fast flüsternd und schaute sich immer wieder links und rechts über die Schulter, als ob ihn jemand verfolgt hätte. "Dreiundzwanzig Camper wurden letztes Jahr an diesem Stausee überfallen und ausgeraubt."
Adeline schaute mich völlig entsetzt und mit weit aufgerissenen Augen an!!! Der greise, verlotterte Mann bäumte sich vor uns auf und seine Stimme bebte beinahe "....und drei davon wurden auf grauenvolle und brutale Weise umgebracht!"